Innovative Ansätze bei Kindeswohlgefährdung in Tübingen
Wie in jeder anderen Stadt in Deutschland erleben in Tübingen statistisch gesehen etwa 13% der Menschen in ihrer Kindheit oder Jugend sexuelle/sexualisierte Gewalt. In allen diesen Fällen ist es schwer, die Kinder aus der Gefahr zu holen, falls die Eltern die mutmaßlichen Täter sind.
Aber in Tübingen haben wir eine praxisnahe Lösung entwickelt, um einen Verdacht auf sexualisierte Gewalt abzuklären.
Wir beziehen uns auf einen Katalog der Signale und unterteilen die Anhaltspunkte und Hinweise in vier Bereiche. Das macht es möglich, die Gefahr fürs Kindeswohl auf einer neuen Basis einzuschätzen. Diese Fokusmethode basiert auf einem Screeningbogen aus der Praxis für die Praxis.
Eine neue Idee out-of-the-box
Wenn wir wirklich die Zahlen senken wollen, dann scheint mir notwendig, dass wir etwas anders machen als bisher.
Mit der Fokusmethode dokumentieren soziale Fachkräfte die Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt und ordnen ihre Beobachtungen mit einem additiven Verfahren. Das gibt ihnen eine starke Grundlage für ihre fachliche Meinung. Sie vertreten eine Position pro Kinderrechte. Kinderschutz kann leichter werden.
Konkret geht es um:
- Die Nerven behalten
- Hinweise sammeln und einordnen
- Einen Verdacht sinnvoll und nachvollziehbar abklären
- Eine fachliche Meinung bilden
- Position beziehen
Informiere dich hier über innovative Ansätze aus der Tübinger Fachwelt. Wir setzen hier neben dem Mainstream auf neue, ergänzende Lösungen. Die Fortbildung zur Fokusmethode ist online als Selbstlernkurs vorhanden.
P.S.: Wenn du für deine Organisation einen Präsenz-Workshop buchen möchtest, dann wende dich direkt an die Autorin. Oder wenn du nur den Screeningbogen haben willst, ohne die Boni, die Videos und alles, dann schreib gerne eine Mail an: trains@andreabrummack.de Es dauert etwas länger als sonst, weil dieser Weg noch nicht automatisiert ist.
Über die Autorin

Andrea Brummack ist Kunst- und Tonfeldtherapeutin, freie Sachverständige in Fragen sexualisierter Gewalt und Kinderschutzbeauftragte. Sie hilft Menschen, sexuelle Übergriffe zu bewältigen – auf der Basis nonverbaler Methoden. Sie forscht zu Traumafolgelösungen, publiziert darüber und entwickelt Fortbildungen.
Ihr Buch „Way Out: Sichere Hilfe für missbrauchte Kinder. Was hilft und was heilt“ ist beim Springer-Verlag Berlin Heidelberg erschienen. Sie lebt derzeit in einem Dorf bei Stuttgart, glaubt an die tägliche Portion Stille und liebt gut gemachte Krimis, in denen die Bösen ihr Fett ab kriegen. Ohne Glitzer.
„Meine Vision ist eine neue Generation von sozialen Fachkräften, die leicht mit dem Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder umgehen. Ich wünsche mir lebendige Beziehungen im Kinderschutz. Und ich verstehe, dass sozialpädagogische Fachkräfte ihre Arbeit lieben – auch wenn der Stress gewaltig ist. Weil da diese Kinder sind. Diese kleinen, unverfälschten Menschen.”